Berlin ist eine Reise wert – auch und besonders für Gleitschirm- und Drachenflieger. Deshalb sollte Mann/Frau unbedingt das Fluggerät neben dem Reisgepäck mit ins Fahrzeug packen. Denn nach dem Pflicht- sollte auch ein wenig Erholung auf dem Besuchsprogramm stehen. Also auf der Avus die Hauptstadt in Richtung Süden verlassen, an EBAY vorbei – Babelsberg und Potsdam im Blickfeld – die Autobahn in Saarmund abfahren.

 

Flugplatz Saarmund

Von hier finden gute Kartenleser in weniger als 20 Minuten zum Flugplatz. Dort koexistieren Model- und Segelflieger, Ultraleicht- und Motorflieger friedlich miteinander.
Lukas Bader, frisch gekürter Vizemeister im Drachenflug 2004, betreibt hier seine FlyRanch. Gäste sind hier jederzeit willkommen und werden vorort in zwei Restaurants „kulinarisch" verwöhnt. Bei guten Bedingungen lädt das 20km entfernt gelegene Potsdam zu einem luftigen Besuch ein. Auch „lizensfreie" Familienmitglieder können die Flugtaxis nutzen und unvergessliche Bilder mitnehmen.

Altes Lager

Liebhaber großer Ausklinkhöhen sollten jedoch ein paar weitere Fahrkilometer abspulen und ins Gelände Altes Lager weiterfahren. Auf einem alten Militärflugplatz betreibt der Drachenflieger Club Berlin e.V. ein kleines aber feines Schleppeldorado. Seillängen von fast 2km lassen den Thermikeinstieg problemlos gelingen. Das Gelände Altes Lager war schon mehrmals der Austragungsort der German Flatlands und ist gleichermaßen für Anfänger und „Weitenjäger" geeignet.

Auf dem Schleppgelände ist auch die Flugschule Altes Lager angesiedelt. Mit einer zeitgemäßen Schulungsmethode werden Schüler und Lehrer gemeinsam im Tandemdrachen per Ultraleichtschlepp auf Höhe gebracht. Nach dem Ausklinken übernimmt der Schüler ab der ersten Flugstunde das Fluggerät. So können die kräftezehrenden und kurzen Übungshang-Hüpfer entfallen, wie sie in der konventionellen Ausbildung bislang üblich waren. Das 1.1MB große Video zeigt einen Start des Schulungstandems.
Gäste mit einer eigenen Drachenausrüstung werden gegen eine geringe Gebühr per Ul-Schlepp bis unter die Basis gebracht.              

Am Samstag bei strahlender Sonne und am Sonntag zumindest bei teil-blauem Himmel trafen sich die Mitglieder unseres Vereines mitsamt Freunden und Bekannten zum Flugtag 2004. Auch Gäste der benachbarten Vereine sowie Franz Schaden als Fluglehrer und Tandempilot waren erschienen, um den Altweibersommer aus der Luft zu genießen. Aber: der Wind blies zwar exakt aus Südwest über unsere Schleppbahn, allerdings mit einer Stärke, dass selbst das Schirm-Aufziehen am Boden zu unschönen Pflug- statt Flugspuren geführt hätte.

Also – safety first – konnte über viele Stunden kein Start erfolgen. Insofern war es auch Glück im Unglück, dass die Zeitung unsere vorbereitete Veranstaltungsankündigung nicht abgedruckt hatte und daher auch kein Tandem-Hungriger enttäuscht wurde.

Etwas mehr Publikum hätten wir uns jedoch gewünscht. Denn ab sechs Uhr war es endlich soweit, dass der Wind abflaute und zumindest etwa ein Dutzend Starts mit fantastischen Ausklinkhöhen zuließ und den Passagieren Ausblicke über das weite Münsterland hinaus gewährte. Die letzten Landungen erfolgten dann im romantischen Sonnenuntergang.

Vorher hatten Jupp Meis und sein Begleiter mit ihren Motorgleitschirmen gezeigt, was alles geht, wenn man auf die Thermiksuche verzichten kann. Der Sonntag ließ zwar einige wenige Starts – ebenfalls mit tollen Ausklinkhöhen – zu, mehr Geselligkeit entwickelte sich jedoch am Boden. Der Wind war nunmal nicht abzustellen.

Trotzdem: Herzlichen Dank allen Helfern, Freunden, Gästen, Besuchern und vor allem Franz für ihren Einsatz! 

Nix sticht mehr ins Auge als die Idee des schwedische Hersteller Aerosport. Unabhängig von Berg und Winde ohne großen Aufwand von der Ebene starten und hinein in die Thermik.
Zuerst nur für dem Starrflügler ATOS entwickelt, werden jetzt auch Genehmigungen für herkömmliche flexible Drachen herausgegeben. Das System gefällt durch die Einfachheit….